Heute blicken wir zurück auf den Mai 2020. Der viel beschworene Wonnemonat brachte einige Highlights wie das fertig gebaute Tomatenhaus, aber auch die Eisheiligen bremsten unseren Übermut ein wenig aus!
Durch erhöhtes Arbeitspensum in unseren Jobs hatten wir zudem nicht so viele Tage wie im April, die wir im Garten verbrachten – von regelmäßigem gießen einmal abgesehen.
Vorher lesen: Parzelle 198 – Schaffe schaffe, Häusle baue| Gartentagebuch April 2020
Freitag 01.05.2020 – Draußen, wo die Tomaten hausen
Den heutigen Tag der Arbeit haben wir nicht dazu genutzt, die Arbeit liegen zu lassen sondern widmeten uns dem Aufbau unseres Tomatenhauses.
Die vergangenen Wochen hatte ich die einzelnen Holzelemente in mühsamer Kleinarbeit mit dem Fuchsschwanz vorgesägt und lasiert. Nun war es an der Zeit, die Pfosten zu verschrauben und in die Erde zu bringen.
Hierfür bauten wir die einzelnen Rahmenelemente auf dem Rasen auf und verschraubten Seiten- und Rückwand miteinander. Das war in Summe eine ziemliche Frickelarbeit, da hier auffiel, dass die Pfosten nicht zu 100% gerade sind.
Als wir diese Konstruktion endlich aufgebaut hatten, setzten wir Sie in die am Vortag versenkten Einschlagbodenhülsen ein. Insgesamt machte der Rahmen so schon einen guten Eindruck.
Weiter ging es mit der erweiterten Stabilität. Die drei Querbalken für die Befestigung des Dachs wurden eingesetzt. Jetzt war es schon sehr schwierig, die Konstruktion überhaupt noch in Bewegung zu setzen – ein gutes Zeichen für die zukünftige Stabilität!
Zur endgültigen Sturmsicherung sägte ich noch einige Eckwinkel zu, die im Rahmen lasiert werden sollten.
Nachdem diese eingesetzt wurden, verschraubten wir noch das Dach, welches aus PVC-Wellplatten besteht und direkt mit den oberen Latten verschraubt wurden.
Nachdem der erste Anstrich auf den Winkeln angebracht war, konnten wir für heute Schluss machen. Morgen gibt es eine zweite Schicht der Holzschutz-Farbe und Gitterfolie als Windschutz.
Samstag 02.05.2020 – Alles auf Hochglanz
Frisch im Garten angekommen, bekamen die Stützwinkel des Tomatenhauses ihren zweiten Anstrich. Anschließend fuhren wir ins Gartencenter, da wir für unsere Veranda vor der Laube Zierpflanzen kaufen wollten.
Es gibt viele Möglichkeiten im Garten und im überdachten Sitzbereich Töpfe und Blumenampeln aufzustellen und so war unser Einkaufswagen am Ende gut gefüllt mit allerlei schönen Pflanzen.
Während Marie sich ihrer Leidenschaft hingab und die Töpfe und Blumenkästen mit unseren neu erworbenen Schätzen zu bestücken, fixierte ich die Pfosten des Tomatenhauses mit langen gekonterten Schrauben an den Einschlagbodenhülsen.
Dafür bohrte ich den Pfosten an den dafür vorgesehenen Löchern durch. In das Loch wurden die Schrauben eingeschlagen und auf der Innenseite des Bauwerks mit der Kontermutter festgezogen. Jetzt bin ich mir sicher, dass so schnell kein Sturm dieses Tomatenhaus dem Erdboden gleichmacht!
Ein wenig später war auch Marie mit ihrer Arbeit an den Blumentöpfen fertig und unser Vorbau erstrahlte in neuem Glanz. Bald wird mit Sicherheit auch unsere Bienenmischung im rechten Blumenkasten so richtig loslegen und das Gesamtbild perfekt ergänzen!
Zum Ende des Tages zogen leichte Regenwolken auf. Zeit also, die inzwischen handtrockenen Pfosten endlich mit der Gitterfolie zu bespannen und die Tomatenpflanzen ins trockene zu stellen.
Als die Folie angebracht und die Tomaten in der Erde waren, kamen die ersten Tropfen geflogen. Perfektes Timing also – stolz wie Oskar konnten wir nun also unseren zukünftigen Tomatenproduktionsort begutachten und Feierabend machen.
Sonntag 03.05.2020 – Güldene Wege
Heute ging es endlich damit los, den Weg zwischen Gemüse- und mittlerem Zierbeet zu bauen.
Zusammen mit den Baumaterialien hatte ich Holzschnetzel und Teichfolie besorgt, um einen schönen lockeren und schicken Gartenweg legen zu können.
Wir jäteten das Unkraut, das sich in den letzten Wochen auf den Wegen breitgemacht hatte und schnitten die Folie so zu, dass sie den Großteil des Weges bedeckt und ein erneutes Durchwuchern in Zukunft verhindert. Anschließend verteilten wir etwas Sand auf der Folie, um sie zusätzlich zu befestigen.
Der Sand war noch eimerweise von unserem vorhergehenden Abriss für das Erdbeer-Beet vorhanden, ideale Resteverwertung also!
Nun kam die Stunde der Wahrheit: die Schnetzel sollten auf den Weg. In weiser Voraussicht über die benötigte Menge hatte ich im Baumarkt bereits drei große Säcke gekauft (Spoiler: viel zu wenig!). Nun schnitten wir die Säcke an und schauten nicht schlecht, als plötzlich hellgelbe Holzschnitzel zum Vorschein kamen, und kein dunkler Rindenmulch, wie ich es eigentlich erwartet hätte.
Badumm. Ein genauerer Blick auf den Sack verriet, dass es mit meiner Lesekompetenz wohl doch etwas schlechter bestellt ist als gedacht. Ich hatte mich im Baumarkt von dem Bio-Produkt blenden lassen, das „Rindenholz-Geschnetzeltes“ enthielt und nicht näher darüber nachgedacht.
Nun denn, das Ganze auf den Kompost zu hauen war mir dann doch zu teuer – also wurde es als heller Weg-Belag ausgebracht. Das Ergebnis siehst Du im Bild – ein goldener Traum… 😀
Was dazu kommt – ich habe das benötigte Volumen falsch eingeschätzt. Damit ein möglichst blickdichter und fester Weg entstehen kann, müssen doch einige Zentimeter an Dicke her – für die Umrundung fehlte da noch mindestens ein Sack.
Diesen besorgten wir in den darauffolgenden Tagen, um die Lücken zu schließen – für später ist noch ein Anschluss an den Kompost angedacht.
Donnerstag 07.05.2020 – Bestandsaufnahme
Einige Tage sind ins Land gezogen und wir haben bei herrlichem Frühlingswetter regelmäßig die Gießkanne geschwungen.
Das gute Wetter und die gut angewachsenen Jungpflanzen in unseren Anzuchtgewächshäusern verleiteten uns heute dazu, nun auch die Zucchini-, Kürbis- und Kohlpflanzen in die Beete zu setzen.
Die Tomatenpflanzen sind nun auch gut angewachsen und wir können quasi täglich beim Wachsen zuschauen – ein tolles Gefühl. 😊
Den Abschluss im Rundumblick macht das Gewächshaus – Das gesäte Basilikum kommt langsam zum Vorschein und auch unsere Gurken und Paprika stehen fest in der Erde. Bei den Paprika muss man beim Gießen noch etwas aufpassen, damit die jungen Blätter nicht untergespült werden. Das wird sich aber bestimmt auch in den nächsten Wochen von selbst erledigen!
Samstag 16.05.2020 – Verandafrühstück, Wege und Weiden
Dieser Samstag begann mit einem herrlich sonnigen Frühstück auf unserem überdachten Vorbau. In Sachsen sind seit dieser Woche wieder Treffen mit einem weiteren Hausstand erlaubt, weshalb wir uns ein befreundetes Pärchen eingeladen haben den Garten auf Gastgeberqualitäten zu testen!
Nachdem wir uns mit Brötchen, Obst, scrambled Tofu und anderen Köstlichkeiten den Magen vollgeschlagen hatten sonnten wir uns noch etwas auf der Rasenfläche.
Jetzt ebenfalls genießen: 10 Min. Scrambled Tofu – Rührtofu als vegane Rühreialternative
Zum Nachmittag hatten wir den Garten wieder für uns – Zeit genug also, um noch einmal etwas aktiv zu werden.
In den letzten Tagen war mir der Kiesweg um unseren Garten herum ein leichter Dorn im Auge – neben kleinen Flechten und Gräsern wuchsen auch einige größere Unkräuter und Blumen auf den von uns zu pflegenden Metern.
Diese jätete ich schnell weg, was einen gut gefüllten Eimer mit Grünzeug zum Vorschein brachte.
Anschließend kümmerten wir uns um einen kleinen Auftrag, den wir vom Gartenvorstand beim Schätztermin vor einigen Tagen erhielten: Das Entfernen der Korkenzieherweiden.
Gleich zwei Exemplare zierten unseren Garten, waren aber inzwischen nach Kleingartenordnung verboten worden. Der Grund ist recht simpel: zum einen Ziehen die Bäume unglaublich viel Grundwasser und wurzeln ziemlich ungehemmt – zum anderen samen sie stark aus und beeinträchtigen so die Nachbargärten.
Wir waren mit ihrer Positionierung ohnehin etwas unglücklich, also kam uns diese Anweisung ganz gelegen. Heute entfernten wir zumindest die ersten Äste und stapelten sie auf den Kompost zum Trocknen.
Die Wurzelballen wollen wir am nächsten Tag ausgraben.
Zum Schluss begutachteten wir, was die Eisheiligen in der Vorwoche für Schäden angerichtet hatten. Es wurde pünktlich zu diesem Zeitraum tatsächlich abrupt kälter und unsere Tomaten, Zucchini und Kürbisse hatten einige gelbe Blätter.
Der warme April und Maianfang hatten uns tatsächlich zu sehr in Sicherheit gewiegt. Da die Pflanzen aber noch nicht komplett abgestorben sind, schauen wir, wie sie sich in den nächsten Wochen entwickeln. Nächstes Jahr sind wir schlauer und pflanzen die kälteempfindlichen Sorten erst ab Mitte Mai!
Sonntag 17.05.2020 – Weiden die zweite
Heute sollte es also den Weiden endgültig an den Kragen gehen. Dafür gruben wir mit dem Spaten gründlich um die jungen Bäume herum um sie aus dem Boden zu hebeln.
Die kleinere Weide im langen Zierbeet war dabei ein sehr dankbarer Kandidat – da kaum große Wurzeln vorhanden waren, hatten wir sie innerhalb von 10 Minuten aus dem Boden.
Bei der zweiten Weide auf der Rasenfläche wurde dann schon deutlicher, was für ein Ausmaß die Verwurzelung einer Weide annehmen kann.
Wir schätzen, dass dieser Baum etwa 2-3 Jahre länger im Boden war – nichts destotrotz hatte er schon gewaltige Wurzelstränge zu allen Seiten ausgebildet, was die aufgerissene Rasenfläche eindrucksvoll beweist.
Das wir den Rasen soweit aufreißen mussten ist aber nicht allzu schlimm – die Ecke war zum Rasenmähen ohnehin schwer erreichbar, daher entschieden wir uns nun, den Rasen dort mittelfristig komplett zu entfernen und das Zierbeet bis an den Weg an der Pumpe angrenzen zu lassen.
Nachdem das Entfernen der Weiden nun schon schweißtreibend genug war, verschieben wir das Thema aber auf einen anderen Tag.
Sonntag 24.05.2020 – Das jäten ist des Gärtners Lust
Der heutige Sonntag steht voll im Zeichen des Unkrauts. Die Gemüsebeete haben in den letzten Wochen etwas mehr grün bekommen als vorgesehen.
Grund genug, diesem etwas entgegenzusetzen und die Hacke zu schwingen. Wir bereinigten also die Beete und lockerten gleichzeitig die Erde auf, damit etwaiger Regen wieder besser in den Boden eintreten kann.
Des Weiteren hatten sich die Gurkenpflanzen inzwischen gut entwickelt. In den vergangenen zwei Wochen haben sie einen guten Schub gemacht und wurden nun täglich mehrere Zentimeter größer.
Deshalb haben wir nun Rank-Stäbe an allen Pflanzen angebracht, an denen die Gurken in den nächsten Tagen hochklettern können.
Besonders schön zu sehen ist auch, was das Basilikum inzwischen für einen Schub gemacht hat. Die Paprika und Chilis sind auch gut angewachsen – nur eine Pflanze auf der linken Seite hat es leider nicht geschafft und ist eingegangen.
Mittwoch 27.05.2020 – Auch Erbsen wollen klettern
Die letzten Tage war nicht zu verkennen, dass sich neben den Gurken im Gewächshaus auch die Erbsen auf dem freien Feld super entwickelten. Die Pflanzen konnten unter der Last ihres Gewichts nicht mehr geradestehen, also musste schleunigst eine Rankhilfe her.
Hierfür kaufte ich im Baumarkt etwas Kantholz und Kletterdraht aus denen ich diese Rankgitter baute:
Leider versäumte ich, den aufgebauten Zustand zu fotografieren, wodurch nun dieses verspätete Beweisfoto von zwei Wochen später herhalten muss:
Die Pflanzen haben die Unterstützung gut angenommen und wachsen seither fröhlich in die Höhe!
Das war er nun – der eher unspektakuläre Mai. Wie Du siehst, kehrt nun allmählich Ruhe ein. Die ersten beiden Monate haben Marie und ich gut gemetert, was sich inzwischen auszahlt!
Ich freue mich schon darauf, in den nächsten ein bis zwei Monaten die letzten größeren Baustellen zu schließen und mich dann aufs Jäten, Gießen und Ernten konzentrieren zu können!
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